previous
 
 
 
Video

English | Video

DIE LIEBE IST SIEGER – REGE IST SIE BEI LEID
Das Palindrom ist nicht Palingenese:
die wäre, übertragen, Anagramm.
Das macht man sonst mit Steinen oder Käse,
doch wer sagt, dass mans nicht mit andren Dingen machen kann?

Ich schüttele den Rucksack, wenn ich gehe,
und auch meine Gedanken sind ja palingen;
ich schüttele im Auge, was ich sehe,
und hoffe, etwas anderes zu sehn.

Sie nämlich, wenn ich in die Fluchten schaue
und mir vor Hoffnungen den Blick nicht senken traue,
und setze Fuß vor Fuß der Mitte zu,
wo man in jede Richtung bis zum Ende schauen kann.
Dort schaue ich das Nichts, und schüttle mich, und dann
nehm ich den ersten besten Weg und finde Ruh.

Nehm ich den ersten besten Weg und finde keine Ruh,
liegt es vielleicht am Weg, vielleicht an mir.
Denn diesen Weg hab ich ja nur genommen,
weil ich glaubte, er führt vielleicht zu dir.

Wie aber, wenn das Ziel sich auch bewegt,
muss man dann nicht, ums zu erreichen, stehen bleiben?
Die Schritte, die den Vorgang weiter treiben
werden in andren Alphabeten hingelegt.

Zenith wäre schon gut, wäre das Maß bekannt.
Nicht alle Wege aber kommen gut zurück.
Man sollte, wenn man ich ist, vielleicht lieber weitergehen.
Um von den süßen Schmerzen abzusehen,
die C und G und T und A verrücken,
in sich verschlungen sind wir manchmal redundant.
LOVE IS THE ANSWER – RANCID WOVEN SEAL
The palindrome is not palingenesis:
The latter would be more an anagram.
In search of erudite convivial theses
it has been done with rocks, nations, spam.

I shake the last item inside my backpack,
and as I walk, my thoughts, palingenetic,
shake what enters my sight, because I lack shock
am always hoping to see something elegiac:

See her. And so I peer into the flights
of trees, dare not lower my eyes, for fear
of missing her, and set foot before foot,
approach that place where all paths lead away.
Of what is here I see the nights, and smell the day
and take the next best route for leaving here.

I take the next best route but find no peace.
Is it the path or is it I? The fault is clear,
I took this path pretending weariness, but there
I lied. I wanted to find her. I lie. I want my spur.

How, if the goal is but a goad behind,
is it not stilled at once whenever you stop?
To get beyond the wound,
I suppose one must evolve another alphabet.

Zeniths were fine, if I but knew the measure.
Paths don’t come back as well as they went off.
If one is I, perhaps one had better go on,
ignoring the sweet pains, the bitter treasure,
the genome’s dance, eternal and recumbant:
in pure embrace we certainly are redundant.