ZWEITES URBANES PANNEAU
für Tom Schulz
sag über, sag unter, sag Stadt. sag, was
du gesehen hast. sag die rundum verspiegelten Taxis,
die zwischen dem Bauen gewidmeten Bauten hin
und her Luft verschieben. sag ziemlich schnell Kinder,
die unter Aufsicht von auf verschiedene Personen
verteilten Hermaphroditen Elementarteilchen
zu löschen haben. sag Kinder, denen man ansieht,
dass ihre Eltern oder übrig gebliebenen Elternteile
Francis Bacon verehren. sag Francis Caspar Bacon Kahlo.
sag die Kassiererinnen, die während ihrer Pausen
in den Hinterzimmern der Supermärkte tanzen
wie balinesische Göttinnen ohne näher spezifizierten
Aufgabenbereich. sag die zu unfreiwilligen Klienten
gewordenen Opfer der Eindrucksfarmer. sag sie auch zu
ihnen selbst. sag, dass wir Symbolsex hatten
am Nordweststern, den man auch Halbgelbplanet nennt
oder nannte. sag, dass wir gleichzeitig aus drei
Kontinenten stammen. sag, dass fast jeder von Geburt
an ein Telefon bewohnt. und nicht über das Viertel
der Zölibanten spricht. das eine Mandelform hat. fast
wie der Park, den du in meinem Park angelegt hast. ein
Überpark, in den man nur von wenigen Referenzgebäuden
aus blicken konnte. kann. sag die Gebetsgemeinschaft
XYZ, die unser Sein zu dromedarisieren
versuchte. sag die Bacchusbrüste der Geliebten
in lauen Sommernächten. sag Herbst minus zwei Türme.
sag Beamte, sag Winter, mit Leinwand auf Öl gemalt.
sag, wie wir überzogen sind von Digitallack. und dass
es keinen Angora-Beton gibt. nur Liebe, geregelt durch
den Schnee der Gefühle. und Teufel, aus Mangel
an Teufeln. sag, dass man nach hundert Vorlesungen
im Sozialamt einen Besuch gratis erhält. sag: die Wolken
beginnen immer zuerst am Himmel. sag: jeder zweite
Odysseus hält sich eine Sirenenmaschine ans Ohr.
sag auch die Ballerinen, die insgesamt und einzeln alle
Eurydike heißen. weil sie an den Ausfallstraßen
die Fensterscheiben der Fluchtfahrzeuge streicheln.
weil es so ist. weil es so determiniert ist. weil das die
Sinusseite der Gegenwart zeigt. sag das. vielleicht.